Berufsunfähigkeits­versicherung (BU) und Kosten einfach erklärt

  • Bei der Berechnung der Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) spielen viele Faktoren eine Rolle: z. B. Alter, Gesundheit, Beruf, Rentenhöhe und Leistungsumfang. Die Beitragshöhe ist darum stets individuell.
  • Die Kosten einer BU-Versicherung sollten bei der Wahl von Versicherer und Tarif nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Entscheidend sind vor allem die Leistungen.
  • Falls die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung während eines finanziellen Engpasses Ihr Budget zu stark belasten, können Sie z. B. den Beitrag bis zu 36 Monate lang auf 5 Euro reduzieren. Im Leistungsfall würden dann immer noch 70 % der ursprünglich vereinbarten BU-Rente ausgezahlt werden.
  • Es gibt günstigere Alternativen zur BU-Versicherung, die allerdings auch einen geringeren Leistungsumfang haben: z. B. die Grundfähigkeitsversicherung oder der Erwerbsminderungsschutz für bestimmte Branchen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zählt für alle, die von ihrem Einkommen leben, zu den wichtigsten Versicherungen. Sind Sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage, Ihrem Beruf nachzugehen, sichert die Rente aus der privaten BU-Versicherung Ihre finanzielle Existenz. Dennoch zögern viele Menschen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Hauptgrund: die Kosten. Doch diese sind oft nicht so hoch wie angenommen. Wie sie sich zusammensetzen und welchen Einfluss Sie selbst auf den Beitrag der Berufsunfähigkeitsversicherung haben, erfahren Sie hier.

Diese Faktoren beeinflussen die Kosten einer Berufsunfähig­keitsversicherung

Mit den Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist der monatliche Beitrag gemeint, den Sie zur Absicherung Ihrer Arbeitskraft an den Versicherer zahlen. Die Höhe dieses Beitrags hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist daher stets individuell. Einige Faktoren betreffen Sie als Person, andere wiederum haben mit der Vertragsgestaltung zu tun. Zum besseren Verständnis stellen wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten Einflussfaktoren auf den Preis einer Berufsunfähigkeitsversicherung vor.

Persönliche Faktoren 

  • Eintrittsalter: Weil junge Menschen statistisch gesehen gesünder sind und darum seltener berufsunfähig werden, gilt in der Regel: Je früher Sie mit der Berufsunfähigkeitsversicherung starten, desto niedriger sind die Kosten. Es ist also sinnvoll, schon in der Schule, während der Ausbildung oder des Studiums eine BU-Versicherung abzuschließen.
  • Gesundheitszustand: Zum Beantragen der Versicherung gehört auch die wahrheitsgemäße Beantwortung sogenannter Gesundheitsfragen. Aufgrund dieser Angaben ermittelt der Versicherer das Risiko einer Berufsunfähigkeit. So haben zum Beispiel bestimmte Vorerkrankungen ebenso Einfluss auf die Kosten wie etwa der Raucherstatus.
  • Beruf: Die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit hängt auch mit den ausgeübten Tätigkeiten zusammen. So schätzen Versicherer beispielsweise körperliche Arbeit oft als risikoreicher ein als Schreibtischarbeit. Zur Berechnung des Beitrags werden bei der Berufsunfähigkeitsversicherung deshalb alle Berufe bestimmten Risikogruppen zugeordnet.
  • Hobbys: Nicht nur der Beruf spielt bei den Kosten eine Rolle, sondern auch die Freizeitgestaltung. Hobbys oder Sportarten mit höherem Verletzungsrisiko wie beispielsweise Motorrad- oder Motorsport, Bergsteigen, Fallschirmspringen oder Tauchen können die Beitragshöhe beeinflussen.

 

Vertragliche Einflussfaktoren

  • Rentenhöhe: Grundsätzlich gilt: Je höher die vereinbarte BU-Rente, desto höher fallen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung die Kosten pro Monat aus. Dennoch sollten Sie die Höhe der monatlichen Rentenzahlung nicht zu niedrig ansetzen. Schließlich soll die Rente im Leistungsfall den Einkommensverlust kompensieren, damit Sie Ihren Lebensstandard halten können.
  • Laufzeit und Leistungsdauer: Idealerweise wählen Sie eine Versicherungsdauer bis zum Renteneintrittsalter. Nur dann sind Sie bis zur Rente lückenlos abgesichert. Eine längere Laufzeit bringt üblicherweise höhere Kosten mit sich.
  • Versicherungsumfang: Auch der Leistungsumfang der Berufsunfähigkeitsversicherung hat Einfluss auf den Preis. Dabei sind unter anderem Aspekte wie Arbeitsunfähigkeits-Option, Karenzzeiten oder optionale Zusatzleistungen von Bedeutung.
  • Flexibilität des Tarifs: Im Laufe eines Lebens kann sich vieles ändern. Die meisten Versicherer bieten daher Anpassungsmöglichkeiten wie beispielsweise eine Nachversicherungsgarantie an. Diese Option wirkt sich bei Ausübung dieser ebenfalls auf die Beitragshöhe und Leistung aus.
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Beim Vergleich nicht nur auf die Kosten der BU-Versicherung achten

Bei einer BU-Versicherung sollten die Kosten nicht das alleinige Kriterium dafür sein, ob und für welche Versicherung Sie sich entscheiden. Anstatt sich nur am Preis zu orientieren, sollten Sie bei Berufsunfähigkeitsversicherungen neben der Finanzstärke und dem Kundenservice des Versicherers vor allem darauf achten, welche Leistungen im jeweiligen Tarif enthalten sind. Diese sollten Ihren Bedürfnissen entsprechen.

Bei besonders günstigen Versicherungen müssen Sie oft Abstriche bei den Leistungen machen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Versicherer - im Gegensatz zu Swiss Life – nicht auf die sogenannte abstrakte Verweisung verzichtet. Das bedeutet, dass Sie trotz Berufsunfähigkeit womöglich keine BU-Rente erhalten, weil der Anbieter sie auf eine andere Tätigkeit verweist, die Sie – zumindest theoretisch – noch ausüben können.

Fehlt eine Beitragsdynamik (jährliche Anhebung des Beitrags um einige Prozent, um der Inflation entgegenzuwirken), ist die später ausgezahlte BU-Rente wahrscheinlich weniger wert als bei Antragsstellung. Haben Sie ‒ etwa um die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung zu senken – eine niedrigere Rente vereinbart, kann es sein, dass diese aufgrund des Kaufkraftverlusts nicht mehr ausreicht, um Ihren gewohnten Lebensstandard zu halten.

Nicht zuletzt sind viele Berufsunfähigkeitsversicherungen mit niedrigen monatlichen Kosten auch weniger flexibel, was vertragliche Vereinbarungen angeht. Bei Swiss Life haben Sie beispielsweise die Möglichkeit, die BU-Rente nachträglich zu erhöhen oder Ihren Beruf anzupassen. Auch ein Wohnsitzwechsel ins Ausland ist möglich. Prüfen Sie daher die Vertragsdetails genau, bevor Sie aufgrund verlockend niedriger Kosten eine Versicherung abschließen, die sich verändernde Lebensumstände nicht berücksichtigt.

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Wer die Kosten nicht mehr bezahlen kann, muss nicht unbedingt kündigen

Behalten Sie bei Vertragsabschluss im Hinterkopf, dass Sie mit der Berufsunfähigkeitsversicherung eine langfristige finanzielle Verpflichtung eingehen. Errechnen Sie am besten im Vorfeld, wie viel Sie pro Monat für die BU-Versicherung ausgeben können. Falls Sie doch einmal in einen finanziellen Engpass geraten und die monatlichen Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung für einen gewissen Zeitraum nicht aufbringen können, müssen Sie die Versicherung nicht kündigen: Versicherer wie Swiss Life bieten Ihnen in diesem Fall die Möglichkeit den Beitrag bis zu 36 Monate lang auf 5 Euro monatlich reduzieren – z. B. während Mutterschutz, Elternzeit, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Sabbatical oder Vollzeitweiterbildungen. So können im Leistungsfall 70 % der ursprünglich vereinbarten BU-Rente ausgezahlt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Beitragsfreistellung.

Tipp

Beachten Sie, dass auch nach der Auszahlung der Berufsunfähigkeitsrente Kosten anfallen: Sie müssen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen, je nach Art Ihrer BU-Versicherung auch Steuern.

Günstigere Alternativen zur Berufsunfähig­keitsversicherung

Eine BU-Versicherung ist fast immer sinnvoll. Übersteigen die Kosten für eine BU-Versicherung jedoch Ihr Budget, bedeutet das nicht, dass Sie sich nicht für den Ernstfall absichern können. Es gibt einige Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung, bei denen Sie einen niedrigeren Beitrag zahlen. Beachten Sie, dass dafür auch das Leistungsspektrum dieser Versicherungen im Vergleich weniger umfassend ist. Wer aber z. B. im Ernstfall Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente hat, kann in Kombination mit einer BU-Alternative dennoch ein gutes Absicherungsniveau erreichen.

Grundfähigkeitsversicherung

Die Grundfähigkeitsversicherung ist nicht nur im Hinblick auf die Kosten pro Monat eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie kommt auch für Menschen infrage, die – etwa aufgrund einer riskanten beruflichen Tätigkeit – keine BU-Versicherung erhalten.

Mit dieser Versicherung können Sie körperliche und geistige Grundfähigkeiten absichern. Daher eignet sie sich besonders für Berufstätige, die überwiegend körperlich, handwerklich, künstlerisch oder sportlich arbeiten. Zu den Grundfähigkeiten, die Sie versichern können, zählen unter anderem Sehen, Sprechen, Hören, der Gebrauch von Händen oder Armen, Knien, Stehen, Gehen, das Benutzen von Tastatur oder Smartphone, aber auch Pflegebedürftigkeit oder Demenz.

Verlieren Sie eine oder mehrere der versicherten Grundfähigkeiten bzw. tritt der versicherte Leistungsfall ein (etwa bei Demenz), zahlt die Versicherung Ihnen die vertraglich vereinbarte Grundfähigkeitsrente. Im Gegensatz zur in der Regel mit höheren Kosten verbundenen BU-Versicherung spielt es bei der Grundfähigkeitsversicherung keine Rolle, ob Sie Ihren Beruf weiter ausüben können oder nicht. Die Grundfähigkeitsrente sorgt in erster Linie dafür, dass Sie Ihr Leben weiterhin selbstbestimmt gestalten können.

Erwerbsminderungsversicherung für bestimmte Branchen

Auch bei der privaten Erwerbsminderungsversicherung ist der Beitrag geringer als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Entsprechend niedriger fällt aber auch hier die monatlich ausgezahlte Rente aus. Die Versicherung unterscheidet wie die gesetzliche Rentenversicherung zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung.

Die Erwerbsminderungsversicherung bietet sich vor allem für Menschen an, die handwerklich oder körperlich arbeiten. Zum Beispiel richtet sich der Swiss Life MetallErwerbsminderungsschutz an Berufstätige, die in der Metall-, Stahl-, IT-, Elektro-, Textil-, Bekleidungs- und Kunststoffbranche beschäftigt sind sowie an Selbstständige und Unternehmerinnen und Unternehmer.

Häufig gestellte Fragen zu den Kosten der Berufsunfähigkeits­versicherung

Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind immer individuell, weil sie von vielen Einflussfaktoren abhängen.

Persönliche Faktoren sind das Eintrittsalter (jüngere Menschen zahlen oft weniger), den Gesundheitszustand (bestimmte Vorerkrankungen oder Raucherstatus können die Kosten erhöhen), die beruflichen Risiken und risikoreiche Hobbys.

Vertragliche Faktoren sind die Höhe der BU-Rente und die Laufzeit (höhere Rente und längere Laufzeit erhöhen die Kosten) sowie der Leistungsumfang. Optionen, wie zum Beispiel eine Nachversicherungsgarantie, können sich bei Ausübung dieser ebenfalls auf die Beitragshöhe und Leistung auswirken.

Wichtig bei einem Preisvergleich ist, dass Sie nicht nur auf die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern vor allem auf die Leistungen achten. Nur wenn diese bei verschiedenen Angeboten weitgehend identisch sind, ergibt ein Kostenvergleich Sinn.

Der beste Rat im Hinblick auf günstige BU-Beiträge ist: Schließen Sie die Versicherung so jung und so gesund wie möglich ab. Denn Vorerkrankungen und ein höheres Alter treiben die Kosten der BU in die Höhe. Weitere Tipps für möglichst günstige Konditionen:

  • Die Laufzeit der BU-Versicherung sollte auf den Beginn der Altersrente abgestimmt sein. Durch eine umfassende private Altersvorsorge können Sie evtl. eine kürzere Laufzeit Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung vereinbaren.
  • Überlegen Sie sich, auf bestimmte optionale Leistungen der BU zu verzichten, falls Sie sicher sind, dass Sie diese nicht benötigen.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen: Nichtraucher zahlen günstigere Versicherungsbeiträge.

Vorsichtig sollten Sie hingegen mit der Rentenhöhe sein: Setzen Sie den monatlichen Betrag, den die Versicherung im Leistungsfall zahlt, nicht zu niedrig an. Denn die BU-Rente sollte im Ernstfall Ihre finanzielle Existenz sichern. 

Wer sich keine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten kann oder vom Versicherer abgelehnt wird, kann sich evtl. mit günstigeren Alternativen für den Ernstfall absichern. Allerdings sind bei diesen Versicherungen die Leistungen entsprechend geringer. In Frage kommen zum Beispiel eine Grundfähigkeitsversicherung oder eine private Erwerbsminderungsversicherung.