Ein Job im Gesundheitswesen und in der Pflege ist vor allem auf eines ausgerichtet: anderen Menschen zu helfen. Indem sich Pflegekräfte und Angestellte im Gesundheitswesen tagtäglich um beeinträchtigte, kranke oder ältere Mitmenschen kümmern, sollten sie aber nicht sich selbst vergessen. Wir haben Ihnen praktische Tipps zusammengestellt, damit Sie als Pflegekraft fit und gesund durch den Pflegealltag kommen.

1. Belastungen im Arbeitsalltag nicht unterschätzen.

Die körperlichen und seelischen Anforderungen im Pflegealltag sind nicht zu unterschätzen. Nicht nur Ihr fachlicher Einsatz wird hier gefordert, auch Ihr persönlicher. Langes Stehen, ungünstige Körperhaltung und schweres Heben sorgen für körperliche Belastungen bei Pflegekräften. Hinzu kommen die emotionalen Beanspruchungen, die durch die große Verantwortung, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit sowie Termin-und Leistungsdruck entstehen. Auch emotional kann ein Job in der Pflege und im Gesundheitswesen ganz schön herausfordernd sein: Leid und Trauer sind neben Freude und Herzlichkeit allgegenwärtig. Das Arbeiten im Schichtsystem und Leisten von Überstunden tragen in vielen Fällen zusätzlich dazu bei, dass die persönliche Erholung und Zeit für die eigene Familie darunter leiden. Umso wichtiger ist, dass Sie diesen Belastungen aktiv entgegenwirken.

2. Ein gesunder Rücken durch ergonomisches Arbeiten.

Rückenbeschwerden sind in der Alten- und Krankenpflege keine Seltenheit. Sie zählen sogar zu den häufigsten Krankschreibungsgründen für berufstätige Pflegekräfte. Doch Sie können gegen diese Beschwerden vorbeugen, indem Sie bewusst ergonomisch arbeiten. Ein erster Schritt ist, sich der eigenen Belastungsgrenze bewusst zu werden – sowohl körperlich als auch psychisch – und diese Grenzen dann nicht zu überschreiten. Auch die Arbeit mit Patienten können Sie ergonomisch gestalten: Schaffen Sie zum Beispiel ausreichend Platz, damit sich Ihre pflegebedürftigen Klienten selbstständig bewegen können. Vermeiden Sie unnötiges Heben und Tragen, wenn Hilfsmittel zur Verfügung stehen (z.B. ein Lift). Achten Sie auf eine gute Arbeitshaltung und passen Sie die Arbeitshöhe des Pflege- oder Krankenbettes entsprechend an. Besonders wichtig: Schaffen Sie genügend Ausgleich, sorgen Sie für regelmäßigen Belastungswechsel und denken Sie an Pausen!

Um Rückenbeschwerden aktiv entgegenzuwirken, können Sie auch in Ihren Pausen kleine Rückenübungen integrieren. Wir haben Ihnen ein Workout zusammengestellt, dass sich bei Bürotätigkeiten, im Dienstzimmer oder Mittagspausen-Raum umsetzen lässt:

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3. Den Alltag aktiv gestalten.

Den Ausgleich schaffen Sie durch einen aktiven Alltag – mit Sport, Entspannung und Bewegung. Mittagspausen nutzen oder den Feierabend aktiv einläuten? Bewegung kann nicht nur dafür sorgen, dass Sie sich körperlich fit und ausgeglichen fühlen, sondern sie wirkt sich auch positiv auf Ihre Stimmung aus. Integrieren Sie gleich morgen einen Spaziergang in Ihre Mittagspause, Das reduziert Stress und macht glücklich. Alleine der Wechsel aus der Arbeitsumgebung in eine grüne Landschaft kann sich befreiend anfühlen. Wer nach Feierabend einen längeren Sparziergang unternehmen möchte, kann über eine App geführte Audio-Touren erleben. Mit Kopfhörern im Ohr erhalten Sie Hinweise zu den Besonderheiten der Route und erfahren den klassischen Spaziergang auf eine ganz besondere Art.

4. Meditieren und entspannen.

Meditieren kann so einfach sein und doch so schwer zugleich. Im Grunde benötigen Sie für kurze Meditationsübungen nur einen ruhigen Ort und Ihre Aufmerksamkeit ganz bei Ihnen. Und da ist für viele Menschen auch schon das Problem, denn Meditieren verlangt unsere vollständige Konzentration und keinerlei Ablenkungen. Doch wenn Sie sich auf eine Meditation einlassen, sprechen gleich eine Reihe von Vorteilen für sich: Meditation fördert ihre emotionale Gesundheit, reduziert Stress, wirkt beruhigend und hilft bei der Kontrolle von Ängsten. Gleichzeitig kann es Ihnen bei der Selbsterkenntnis helfen und sie automatisch freundlicher stimmen. Wer Startschwierigkeiten hat, kann mit Hilfe von Apps ganz einfach Entspannungs- und Meditationsübungen angeleitet durchführen. Testen Sie doch mal eine kurze Übung in Ihrem Arbeitsalltag und nehmen Sie sich die kurze Pause – mit neuem Elan kann es dann in Ihre Arbeitsroutinen zurückgehen. Zum Einstieg können auch einfache Yoga-Übungen oder Übungen im Bereich der progressiven Muskelentspannung etwas für Sie sein. Eine Auswahl an möglichen Meditations-Apps finden Sie hier.

5. Nicht nur Patienten, sondern auch Freundschaften pflegen.

Zwischen wechselnden Schichtdiensten, Überstunden und dem stressigen Pflegealltag werden Freundschaften oft auf die Probe gestellt. Um sich im Job nicht zu verlieren, ist es wichtig, dass Sie auch Ihre persönlichen Kontakte pflegen. Es muss auch nicht immer ein ausgiebiges Treffen am Wochenende sein, eine kurze Verabredung auf einen Kaffee in der Mittagspause oder zum Essen nach Feierabend schafft Abwechslung und pflegt Ihre Freundschaft. WhatsApp, Facetime, Instagram, Facebook und Co. machen es Ihnen heutzutage einfacher denn je, auch digital im Austausch zu bleiben. Gerade, wenn Sie in ihrem Job eine schwierige Phase durchleben, sich womöglich überfordert fühlen, kann ein Gespräch mit einem Freund nicht nur Halt geben, sondern auch erlösend sein.

6. Good Food statt Fast Food.

Ein hektischer Arbeitsalltag und straffe Routinen verleiten dazu, mal eben schnell zum Fast Food zu greifen. Dabei ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein wichtiger Schritt, um langfristig fit und gesund zu bleiben. Wer hat sich nicht schon dabei ertappt, Stress mit Süßigkeiten zu bekämpfen? Diese Süßigkeiten können Sie zum Beispiel nach und nach durch gesunde Smoothies oder Obst ersetzen. Vielleicht kennen Sie es auch zu gut, dass Sie sich nach einer harten Arbeitsschicht erschlagen fühlen und keine Lust oder Zeit mehr zum Kochen haben? Mittlerweile gibt es im Internet unzählige Ideen, wie sie Ihre Mahlzeiten für die kommenden Tage vorbereiten können. Sei es nun das Glas mit Haferflocken oder Chiasamen und Joghurt für ein ausgewogenes Frühstück oder eine gesunde Mittags-Mahlzeit mit gedämpftem Gemüse und Fleisch. Googlen Sie doch mal den Begriff „Mealprep“ und Sie finden eine große Auswahl an Rezeptvorschlägen, die nur darauf warten, von Ihnen getestet zu werden.

7. #Metime: Zeit für sich selbst.

Lesen, Netflixen oder einfach das machen, was Sie möchten. In Metime-Aktivitäten können Sie den Ausgleich zu Ihrem stressigen Alltag finden. Nehmen Sie sich bewusst in der Woche Zeit für Dinge, die Sie mit Freude machen und bei denen Sie abschalten können. Das Lesen kann beispielsweise Ihre geistige Gesundheit fördern und zugleich Stress reduzieren. Mit kuscheligen Socken an einem Lieblingsplatz in den eigenen vier Wänden können Sie das Lesen noch mehr genießen. Alternativ kann auch das Schauen Ihrer Lieblingsserie für Entspannung im Alltag sorgen. Womöglich haben Sie durch den Schichtdienst wieder eine Folge verpasst, die Sie entspannt nachholen können, wenn Sie sich Zeit für sich selbst nehmen. Im Grunde können Sie Ihre „Metime“ so gestalten, wie es für Sie am Schönsten ist. Nehmen Sie sich diese Zeiten verbindlich und scheuen Sie sich nicht davor, dies mit Ihrem Partner oder der Familie offen zu besprechen.

8. Sharing is caring: Erfahrungen und Gefühle austauschen.

Ihnen fällt es manchmal schwer, in schwierigen Phasen über Ihre Gefühle und Probleme zu reden? Sie bekommen bestimmte Fragen einfach nicht aus dem Kopf? Dann schreiben Sie diese direkt auf. Schreiben ist eine tolle Ausdruckform, die Sie ganz unterschiedlich für Sie nutzen können. Sie können persönliche Notizen und Erinnerungen in Tagebüchern festhalten, Gedichte verfassen oder aber Ihre Erfahrungen in einem Betreuertagebuch festhalten. Denken Sie, wenn Sie mögen, auch digital. Warum nicht einen eigenen Blog eröffnen, indem Sie Ihre Gedanken zum Pflegealltag niederschreiben? In der Bloggerszene werden Sie auf Gleichgesinnte treffen. Noch einfacher können Sie einen eigenen Instagram-Kanal erstellen, bei dem Sie mit Fotos und kurzen Texten Ihren Alltag verarbeiten und mit anderen Usern teilen. Wer eher auf den Austausch von Ideen, Lösungen und Problemen setzt, kann sich alternativ in Pflege-Foren und Chatgruppen umsehen.

9. Ablaufpläne: Weniger Hektik, mehr Plan.

Hektik, Stress, Zeitmangel und die Suche nach Kollegen oder Hilfsmitteln? Auch im Arbeitsalltag von Kranken- und Pflegeeinrichtungen geht es manchmal hektisch zu. Ungeplante Zwischenfälle oder ein längerer Smalltalk, der zwar für ein menschliches Miteinander wichtig ist, können den streng getakteten Zeitplan auf einer Station jedoch ganz schön durcheinanderbringen. Womöglich lohnt es sich, die eigenen Arbeitsaufläufe unter die Lupe zu nehmen, um Hektik zu reduzieren. Betrachten Sie zunächst, ob Arbeitsaufkommen, Arbeitszeiten und Personalplanung im Gleichgewicht stehen. Ist dem nicht so, können Sie auf Ihre Vorgesetzten zugehen und eine Ablaufanalyse anregen. Scheuen Sie sich dabei nicht, auf unrunde Prozesse selbstbestimmt aufmerksam zu machen. Ihr Impuls zeigt, dass Sie mitdenken und Initiative ergreifen.

10. Start in die Schicht – mit Lieblingsklienten und guter Laune.

Bereits die ersten fünf Minuten Ihrer Schicht können den Unterschied machen und sogar Burnout vorbeugen. Wie? Indem sie sich selbst motivieren und die Schicht mit Ihrem Lieblingsbewohner oder -patienten starten. Schöpfen Sie aus einem kurzen Gespräch zu Dienstbeginn Ihre Kraft für die Schicht – und das ganz ohne schlechtes Gewissen. Klar, Sie möchten keine Klienten bevorzugen, dennoch gibt es immer Menschen, die man aufgrund Ihrer sympathischen Eigenart besonders mag und an die Sie womöglich auch denken, wenn Sie nicht bei der Arbeit sind. Es sind jene Mitmenschen, bei denen Sie schon mit guter Laune in die Wohnung oder ins Zimmer kommen. Nutzen Sie diese Kraftquelle. Wünschen Sie Ihrem Lieblingsklienten zu Beginn Ihres Dienstes einen schönen Tag und nehmen Sie sich bewusst ein paar ruhige Momente mit ihm, beispielsweise bei einem Glas Wasser. Denn Sympathien geben Ihnen Kraft – bei der Arbeit und im Leben.

Nicht nur mit unseren praktischen Tipps für die Gesundheit können Sie gegen körperliche und emotionale Belastungen im Pflegealltag vorsorgen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung unterstützt Sie finanziell, sollten Sie selbst zum Patienten werden und Ihren Beruf aufgrund einer Erkrankung nicht mehr ausführen können. Alternativ können Sie sich mit einer Grundfähigkeitsversicherung Ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten absichern. So bleiben Sie bei einer Berufsunfähigkeit oder dem Verlust von einer Grundfähigkeit auch ohne Einkommen finanziell selbstbestimmt. Wir schauen gerne gemeinsam mit Ihnen, welcher Schutz zu Ihnen passt.

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