Familienbetriebe gibt es auch in der Finanzberatung. Heute stellen wir einen solchen Betrieb vor: die Swiss Life Select-Finanzkanzlei Siebachmeyer. Ein Familieninterview.

Wenn in unserem Land von „der Wirtschaft“ die Rede ist, dann müssen damit immer auch die Familienunternehmen gemeint sein. Denn was viele nicht wissen: Zu diesem Unternehmenstyp zählen 90 Prozent der Firmen in Deutschland. Diese Mischung aus kleinen und großen, regional verwurzelten und international aufgestellten Familienunternehmen unterscheidet die hiesige Wirtschaftsstruktur von der anderer Länder. Diese Vielfalt der Familienunternehmer-Landschaft ist ein Grund für die Stärke der deutschen Wirtschaft.*

Simone und Peter Siebachmeyer betreiben ihre Finanzkanzlei in Aalen (östliches Baden-Württemberg) als Fachzentrum für strategische Finanzplanung. Beide waren vorher Bereichsleitende einer Bank, wechselten aufgrund der Perspektive ins jetzige Unternehmen und entschieden sich dabei ganz bewusst für eine enge Zusammenarbeit. Sohn Max Siebachmeyer vergrößerte das Familienteam vor drei Jahren. 

Was hat Sie seinerzeit angetrieben, den Arbeitgeber zu wechseln?

Peter: Das Entscheidende für mich damals war das Geschäftsmodell der ungebundenen Beratung. Der Mensch steht bei mir im Mittelpunkt, sowohl meine Kundschaft als auch meine Vertriebspartnerinnen und -partner. Wenn ich der Kundschaft helfe, ihre Ziele bedarfsgerecht zu erreichen und meine Vertriebspartner/-innen erfolgreich sind, dann bin auch ich zufrieden und erfolgreich. Was uns als Familie zusammenhält, ist unsere gemeinsame Werteorientierung. Qualität ist für uns das Allerwichtigste. Wir führen unsere Finanzkanzlei jetzt seit 20 Jahren, und ich glaube, man kann sich nur so gut im Markt halten, wenn die Qualität stimmt, die wir unserer Kundschaft bieten. Der zweite große Wert ist für uns Respekt, den wir uns selbst, aber auch unseren Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern sowie den Kundinnen und Kunden entgegenbringen. Das dritte ist die Offenheit, die wir fordern und fördern. Jeder und jede soll und kann seine/ihre Ideen einbringen, sowohl in der Familie als auch im Team. Da können alle ihre Stärken ausleben und die Gemeinschaft profitiert davon. Ein Beispiel: Junge Leute, die sich generell für Finanzberatung interessieren, fühlen sich von Max viel mehr angesprochen als von uns, da sie einer Generation angehören und dieselbe Sprache sprechen.

Simone: Als mein Mann damals die Bank verließ, habe ich ihn sogar darin bestärkt. Der einzige Grund, nicht gleich mitzugehen, war mein sicheres Gehalt, da wir noch nicht wussten, wie das mit der Selbstständigkeit läuft. Es war jedoch schnell klar, dass diese Sicherheit nicht benötigt wurde. Auf dem Heimweg von einer Veranstaltung unseres neuen Unternehmens fasste ich den Entschluss, ebenfalls zu wechseln. In mehr als einer Hinsicht eine gute Entscheidung: Mein Mann war häufig abends noch in Beratungsterminen und kam erst spät nach Hause. Wir hatten kurz nach dem Job-Wechsel geheiratet und unsere Kinder bekommen. Wenn man dann in einer solchen Lebenssituation steht, ist es extrem von Vorteil, wenn man Teil dieser Gemeinschaft ist und somit ein ganz anders Verständnis für die Situation aufbringt.

Simone Siebachmeyer
Eins plus eins plus eins ergibt bei uns nicht drei, sondern mindestens vier oder fünf.

Max, was war Ihre Motivation, den Eltern beruflich zu folgen?

Max: Ich wollte nie dieser klassische Sohn sein, der sich ins gemachte Nest seiner Eltern setzt und davon profitiert. So begann ich zunächst ein Studium zum Modebetriebswirt, begann mich aber relativ bald zu fragen, wie ich mir meine Zukunft vorstelle und welche Perspektiven ich habe. Und mein Ziel war, etwas Sinnvolles auf der Welt zu hinterlassen. Damit ich meinen künftigen Kindern nicht sagen muss, ich habe mein Leben lang Anzüge eingekauft und teuer verkauft. Das erfüllte mich nicht. Darum schaute ich mir die Finanzbranche an. Ich erlebte ja, wie zufrieden meine Eltern mit ihrer beruflichen Situation und dem ganzen Teamgefüge waren. Das war eigentlich meine Motivation, ins Familienunternehmen einzusteigen. Es wurde zwar mehr von mir als von anderen erwartet, so empfand ich das zumindest, gerade deswegen war und bin ich mehr als stolz, heute ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
 

Max Siebachmeyer
Mein Ziel ist, etwas Sinnvolles auf der Welt zu hinterlassen.

Und wie empfanden Sie die erste Zeit im Unternehmen? Gab es Schwierigkeiten, die sogar durch diese Familienkonstellation ausgelöst wurden? Und falls ja, wie haben Sie die gelöst?

Peter: Es war am Anfang schon eine Herausforderung. Max und ich sitzen ja nur ein paar Meter voneinander entfernt. Da vermischt sich dann schon mal das Berufliche mit dem Privaten, und das emotional zu trennen ist nicht einfach. Aber wir haben Regeln aufgestellt. Ein, zwei Mal die Woche setzen wir uns gezielt eine halbe Stunde abends zusammen und besprechen die Dinge, die uns beide herausfordern. Und dann sind diese Themen auch abgehakt.

Simone: Das gemeinsame Ziel macht es einfacher, Herausforderungen zu meistern. Das Einzige, was wir schnell beschlossen, war, uns räumlich aufzuteilen, damit wir nicht 24 Stunden aufeinander hocken. Durch unsere Kinder bevorzugte ich dann das Homeoffice, während Peter mehr in der Kanzlei war und ist. Natürlich kann man die Firmenthemen nicht vom Esstisch weghalten, aber für mich ist das eher positiv, denn dann wissen wir schnell, was den anderen gerade emotional beschäftigt. Oder es gilt, Prozesse zu optimieren. Auch da hilft es, wenn wir alle tief im Thema sind.

Gibt es feste Regeln, nach denen Ihre Familien-Arbeitssituation gestaltet wird?

Peter: Ich glaube, da sind wir drei intuitiv und emotional unterwegs. Wir haben das Gespür, wenn es dem Anderen gerade nicht so gut geht, und verhalten uns dann entsprechend.

Was ist anders oder besser im täglichen Miteinander?

Peter: Das ist glaube ich unsere gemeinsame Werteorientierung. Und unser innerer Kreis. Diese Sicherheit und das Vertrauen, was wir drei uns gegenseitig schenken, macht manche Situation wirklich einfacher.

Simone: Wir haben dieses Urvertrauen zueinander, das spiegelt sich in etlichen Dingen wider. Wenn wir diskutieren, wissen wir genau, dass der andere keine eigenen Interessen verfolgt, und können uns hundertprozentig aufeinander verlassen. Und ich weiß genau, wofür ich das alles hier mache und dass mein Kundenbestand, wenn ich eines Tages in Rente gehe, in gute Hände geht. Das ist übrigens auch ein großer Pluspunkt für unsere junge Kundschaft bei der Altersvorsorgeberatung, denn sie wissen, dass, wenn sie in das entsprechende Alter kommen, sie Max und sein Team an ihrer Seite haben.

Peter Siebachmeyer
Wir als Familie verfolgen ganz andere Interessen, setzen auf Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und eine sehr enge Bindung zu unseren Mandantinnen und Mandanten.

Denken Sie, dass ein Familienunternehmen als Arbeitgeber attraktiver dasteht am Markt?

Peter: Davon bin ich hundertprozentig überzeugt! Große Konzerne sind oft rein gewinnorientiert und damit von kurzfristigen Zielen geprägt. Wir als Familie verfolgen ganz andere Interessen, setzen auf Langfristigkeit, Nachhaltigkeit und eine sehr enge Kundenbindung. Wir wollen unserer Kundschaft tatsächlich ein Leben lang für ihre finanzielle Selbstbestimmung zur Seite stehen. Das schafft Stabilität und Sicherheit.

Werden Sie auch als Finanzberatungskanzlei Ihrer Meinung nach durch das familiäre Team anders von Ihrer Kundschaft wahrgenommen?

Peter: Ja, auf jeden Fall. Der hohe Qualitätsanspruch steht über allem. Wie ein Säuglingsnahrungshersteller in der Fernsehwerbung bürgen auch wir dafür mit unserem guten Namen.

Uns sind Ehrlichkeit und Offenheit, Vertrauen, Loyalität und Authentizität sehr wichtig. Und die Sicherheit, die unsere Kundschaft empfindet, wenn sie ihre Finanzangelegenheiten in unsere Hände legen.

Hinzu kommt, dass wir seit 2020 unsere Kanzlei in Aalen als Fachzentrum für strategische Finanzplanung betreiben, in dem alle Spezialistinnen und Spezialisten unter einem Dach sitzen. Die Antwort auf jede Frage, egal, ob zu Immobilien oder Investment, Finanzierung, Gewerbe, bAV oder öffentlicher Dienst, ist nur ein Zimmer entfernt.

Gibt es beim Abendessen am Familientisch viele Gespräche, die sich um die Ereignisse des Tages drehen? Max hat ja noch drei Schwestern.

Simone: Klar bekommen die Mädels vieles mit. Zumal wir ja auch häufig in der Freizeit etwas im Team zusammen machen, und sich dadurch die Familien alle kennen und Freundschaften zwischen den Kindern entstanden sind. Ich glaube, dass sich unsere Töchter auch als Teil der Firma empfinden.

Peter: Wir bekommen beim Abendessen häufig hilfreiches Feedback von der 13-jährigen Teresa und der 18-jährigen Sophia. Letztere hat gerade ihr Abitur gemacht und uns den Tipp gegeben, wie wir unsere Werbeanzeige, die wir seit Jahren in der Abiturzeitung schalten, mal etwas moderner gestalten können. Und auch beim Thema Social Media sind unsere Kinder uns haushoch überlegen – da nehmen wir etliche gute Anregungen mit. Die älteste Tochter Lena hat im Juli geheiratet. Ihr Mann ist schon seit 15 Jahren unser Mandant. Das Feedback aus Mandantensicht ist Gold wert.

Was wünschen Sie sich als Familie?

Peter: Dass dieses Vertrauensverhältnis zwischen uns so absolut offen bleibt, wie es derzeit ist und uns dieser innere Kreis auch weiterhin Sicherheit gibt.

Max: Wir haben es geschafft, gleichzeitig als Geschäftspartner und als Familie zu agieren, und das in großer Harmonie. Allerdings haben wir uns dafür neu erfunden, denn das klassische Familienkonzept funktioniert hier nicht. Das, was wir uns erarbeitet haben, ist besonders. Ich wünsche mir, dass wir weiter so an unserem Wertebild festhalten und als Vorbilder dienen, denn das gibt Halt und Sicherheit und Orientierung.

Simone: Eins plus eins plus eins ergibt bei uns nicht drei, sondern mindestens vier oder fünf. Das ist großartig und soll einfach so bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch!

* Quelle: Sieben Gründe, warum Familienunternehmen der Gesellschaft nützen | Stiftung
Familienunternehmen

 

Kurzbiografie

Simone und Peter Siebachmeyer waren vor ihrem Wechsel zu Swiss Life Select als Bereichsleiterin und Bereichsleiter einer Bank tätig und betreuten mehrere Bankfilialen. Seit über 20 Jahren führen sie gemeinsam ihre Finanzkanzlei in Aalen. Seit drei Jahren mit an Bord: Max Siebachmeyer. Die Siebachmeyers haben insgesamt vier Kinder. 

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