Die gesetzliche Altersvorsorge ist eine wichtige Basis für einen unbeschwerten Ruhestand. Doch was ist, wenn diese nicht ausreicht, um den aktuellen Lebensstandard zu halten, oder angesichts der Inflation immer weniger wert ist? Dann gilt es, entsprechend selbstbestimmt für das Alter vorzusorgen und über eine private Altersvorsorge mögliche Lücken zu füllen. Wir zeigen auf, welche Möglichkeiten es gibt und was es dabei zu beachten gilt.
Damit Sie auch im Alter Ihren aktuellen Lebensstandard halten, verreisen und sich Träume erfüllen können, ist eine durchdachte Altersvorsorge eine wichtige Grundlage. Mit der gesetzlichen Rentenversicherung allein lässt sich ein entspannter Ruhestand nicht unbedingt sicherstellen, denn diese ist lediglich als Grundlage gedacht und fällt in der Regel deutlich geringer aus als das vorherige Gehalt. Die Differenz, die zwischen der monatlichen Rentenzahlung und dem tatsächlichen finanziellen Bedarf (bspw. das Nettoeinkommen vor Rentenbeginn) entsteht, ist die sogenannte Rentenlücke. Diese gilt es, zu schließen.
Eine weitere Herausforderung der gesetzlichen Rente ist der Inflationsausgleich. In der gesetzlichen Rentenversicherung wird der Inflationsanstieg nicht automatisch berücksichtigt. Im Grundsatz folgt die Rente zwar dem Lohnanstieg, jedoch muss jede Rentenerhöhung erneut durch die Politik beschlossen werden. Durch Reformen, die aufgrund des demografischen Wandels notwendig wurden, hat sich die Rente allerdings ein Stück weit von der Lohnentwicklung entkoppelt. Der grundsätzliche Zusammenhang bleibt zwar bestehen, doch ob dieser in Zukunft ausreicht, um mit der Inflation Schritt zu halten, bleibt abzuwarten.
Es ist also ratsam, sich nicht allein auf die gesetzliche Rente zu verlassen, sondern alle drei Schichten der Altersvorsorge für sich zu nutzen. Eine solide Altersvorsorge sollte daher aus Basisvorsorge (gesetzliche Rente und Rürup-Rente), geförderter Zusatzvorsorge (betriebliche Altersversorgung und Riester-Rente) und privater Vorsorge ([fondsbasierte] private Rentenversicherung, Immobilien, Fonds und vieles mehr) bestehen. Wir verraten, welche Möglichkeiten sich angesichts der aktuell hohen Inflation besonders anbieten, um dieser entgegenzuwirken.
Was ist die Inflationsrate?
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht monatlich den Verbraucherpreisindex für Deutschland. Dieser misst die durchschnittliche Preisentwicklung der Waren und Dienstleistungen, die Privathaushalte konsumieren oder in Anspruch nehmen. Es wird also ein fiktiver Warenkorb zusammengestellt. Die Inflationsrate – auch „Teuerung“ beziehungsweise „Teuerungsrate“ genannt – berechnet sich schließlich aus dem Preis des gesamten Warenkorbs in einem bestimmten Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ist der Preis gestiegen, sprechen wir von einer Inflation. Ist er gesunken, befinden wir uns in einer Deflation.
Das Ding mit der Inflation
Die Inflation ist eigentlich unser stetiger Begleiter im Alltag und ein Thema, das uns normalerweise nicht groß beschäftigt, denn sie ist „halt einfach da“. Doch aufgrund der Corona-Pandemie, der Lieferkettenprobleme, des Ukraine-Kriegs und ein Stück weit auch der Energiewende ist die Inflation stark gestiegen und beschäftigt uns aktuell fast täglich. Wenn plötzlich manche Grundnahrungsmittel um mehr als 40 Prozent teurer werden, die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr um fast 39 Prozent steigen und dies sich wiederum auf sämtliche Lebensbereiche auswirkt, da alle Branchen ihre Preise erhöhen müssen, um selbst über die Runden zu kommen, rückt die Inflation plötzlich ins Rampenlicht unserer Gedanken und der Berichterstattungen.
Zwar geht Bundesbankpräsident Nagel davon aus, dass die Teuerungsrate in den nächsten Jahren schrittweise, aber deutlich zurückgeht, doch niemand kann in die Zukunft sehen und aufgrund der Volatilität der Märkte können Entwicklungen immer wieder von Prognosen abweichen.
Was bedeutet die hohe Inflation für Ihre Altersvorsorge?
Hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge sollten Sie grundsätzlich die Inflation berücksichtigen und entsprechend ausreichend Geld einplanen. Dabei gilt: Wer früher startet, kann von geringeren Beiträgen und vom Zinseszins profitieren. Denn bei Kapitalanlagen wird der Zinsertrag zum vorhandenen Kapital addiert und mitverzinst. So ergibt sich ein exponentielles Wachstum. Doch auch spät zu starten ist besser als nie. Angesichts der aktuell hohen Inflation sollten Sie zudem entsprechend mehr Geld einkalkulieren.
Mit der gesetzlichen Rentenversicherung allein lässt sich dieses Ziel wahrscheinlich für die wenigsten realisieren. Daher empfiehlt es sich, auf weitere Lösungen wie die fondsgebundene Rentenversicherung zu setzen.
Selbstbestimmt für das Alter sparen und gleichzeitig der Inflation entgegenwirken
Die Rente in Deutschland funktioniert aktuell als Umlageverfahren. Das bedeutet, dass aktuelle Beitragseinnahmen und der Bundeszuschuss laufende Rentenzahlungen sowie sonstige Ausgaben decken. Im Gegenzug erhalten Beitragszahlerinnen und -zahler den Anspruch auf eine spätere eigene Rente, die wiederum von der nachfolgenden Generation finanziert wird.
Es gibt jedoch immer wieder Forderungen in Deutschland nach einer Reform des Rentensystems, denn das Rentensystem in Deutschland steht aufgrund des demografischen Wandels unter hohem Druck. Menschen werden immer älter und damit kommen immer weniger Beitragszahlende für immer mehr Rentnerinnen und Rentner auf.
Eine mögliche Lösung könnte eine kapitalgedeckte Altersvorsorge sein, bei der vom Staat ein Fonds aufgelegt und über diesen weltweit in Aktien investiert wird. Die daraus erwirtschaftete Rendite dient schließlich zur Aufstockung der Rentenkasse. Vorbilder für eine kapitalgedeckte Altersvorsorge sind Schweden oder Norwegen. Ein erster Vorschlag der Regierung wurde vor Kurzem vorgelegt, jedoch soll die Aktienrente demnach das Umlageverfahren nur ergänzen und nicht komplett ersetzen. Daher ist es ratsam, weiterhin zusätzlich privat vorzusorgen, um die eigene Rentenlücke zu schließen.
Es gilt also, eine Anlageform zu finden, mit der sich der Rentenlücke und der Inflation entgegenwirken lässt und deren Rendite im besten Fall über der Inflationsrate liegt. Dies kann beispielsweise mithilfe der Chancen und Risiken des Aktienmarkts erreicht werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn Geld nur in einzelne Aktien zu investieren ist risikoreich und erfordert ein gutes Wissen über das jeweilige Unternehmen hinsichtlich Geschäftsberichten, aktuellen Quartalszahlen, volkswirtschaftlichen Prognosen usw.
Sind Ihnen die Risiken dafür zu hoch und trauen Sie es sich nicht zu, sich derartig tief mit der Materie zu beschäftigen, empfiehlt es sich, das eigene Kapital breiter zu streuen. Möglich wird dies über Investitionen in Kapitalmarktfonds mittels einer fondsgebundenen Altersvorsorge. Aktienfonds streuen Ihr investiertes Kapital auf viele verschiedene Aktien. Durch diese Diversifizierung und das Management der Fondsgesellschaft minimieren Sie Ihr Risiko im Gegensatz zu einem Einzelinvestment. Diese Anlageform eignet sich besonders für langfristig orientierte Sparerinnen und Sparer, die Schwankungen der Finanzmärkte aussitzen können, und hat mehrere Vorteile:
- Bisher erwirtschafteten Investitionen in Kapitalmarktfonds auf lange Sicht in der Regel zuverlässig Renditen, die oberhalb der Inflationsrate lagen.
- Durch den langfristigen Anlagezeitraum sind größere Schwankungen ertragreich kompensierbar und Wertverluste können ausgeglichen werden.
- Expertinnen und Experten haben die Lage auf den Kapitalmärkten kontinuierlich im Blick und Ihr Vermögen wird entsprechend renditeorientiert angelegt.
- Da Kapitalmarktfonds auch in Unternehmensanteile investieren, können Folgen der Inflation abgemildert werden, da Unternehmen diesen im Tagesgeschäft aktiv entgegenwirken können.
- Da Ihr Guthaben auch nach Start Ihres Rentenbezugs weiterhin fondsgebunden investiert bleiben kann, bleibt der Fokus auf einer optimalen Rendite und Sie können weiterhin an den Chancen des Kapitalmarkts partizipieren.
Außer in Aktienfonds lässt sich über die fondsgebundene Rentenversicherung zudem in Renten-, Immobilien- oder Mischfonds investieren sowie über ETFs auf Aktien- und Rentenindizes, die wiederum in verschiedene Anlagen, Branchen und Regionen investieren. Somit erhalten Sie die Möglichkeit, nicht nur Ihre Altersvorsorge im Allgemeinen breit aufzustellen, sondern zusätzlich Ihre private Vorsorge breit zu streuen. Je nach Anlageform können Sie zudem auch zwischen aktiv und passiv gemanagten Produkten wählen.
Bei aktiv betreuten Fonds kümmert sich eine Fondsmanagerin oder ein Fondsmanager beziehungsweise manchmal auch ein ganzes Team um Ihr Investment mit dem Ziel, über bestimmte Methoden und Strategien eine bessere Performance zu erreichen, als es der Markt vorgibt. Dazu gehört beispielsweise, vielversprechende Aktien zum „richtigen“ Zeitpunkt zu kaufen oder eben andere Aktien wiederum zu verkaufen, wenn ein passender Zeitpunkt gekommen scheint.
Im Gegensatz dazu wird bei passiven Fonds in einen Aktienindex investiert, damit der Markt für das eigene Investment arbeitet. Beides hat Vor- und Nachteile. Während bei aktiven Fonds zwar kurzfristig potenziell höhere Renditen erwirtschaftet und bei eventuellen Kurseinbrüchen mithilfe von bestimmten Strategien sogar Gewinne eingefahren werden können, sind diese mit zusätzlichen Kosten für die Fondsmanagerin oder den Fondsmanager verbunden, die wiederum die Rendite schmälern können. Außerdem kann das Risiko bei vielen passiven Fonds niedriger sein, wenn der entsprechende Index breit diversifiziert ist. Zudem sind sie in der Regel günstiger, da keine Managementgebühren anfallen. Ein Nachteil ist dagegen, dass eine Rendite über der des Markts nicht möglich ist.
Die Fondsgebundene Rentenversicherungen von Swiss Life
Swiss Life bietet zur privaten Altersvorsorge zwei fondsgebundene Rentenversicherungen an. Mit beiden können Sie Renditemöglichkeiten des Kapitalmarkts optimal nutzen und – falls gewünscht – auch in nachhaltige Fonds investieren.