Ein Drittel der Menschen in Deutschland ist aktuell oder war in der Vergangenheit von einer Depression betroffen. Eine Depression kann alle treffen – unabhängig vom Alter. Immer noch ist diese Krankheit mit vielen Stigmata behaftet. Gerade im Beruf wird selten über die Erkrankung gesprochen. Dabei ist die Psyche Hauptauslöser von Berufsunfähigkeit. Aufklärung tut also not. Eine bevölkerungsrepräsentative Studie zeigt auf, in welchen Bereichen noch Vorurteile herrschen und in welchen nicht mehr.¹

Portrait Stefan Holzer
Es ist wichtig, dass Depressionen enttabuisiert werden und echte Aufklärung stattfindet. Psychische Leiden sind in der Mitte der Gesellschaft längst angekommen. Es ist Zeit, dass über die Krankheit, ihre Behandlungsmöglichkeiten und die Relevanz einer möglichst frühen Vorsorge offen gesprochen wird.

Die Studienergebnisse im Überblick

Selbstbestimmung Die Selbstbestimmung von Kundinnen und Kunden ist das A und O in der Beratung. Im Mittelpunkt stehen ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ziele und nicht der reine Produktabverkauf. Das schafft Vertrauen.
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Depressionen sind weitverbreitet in Deutschland

Ein Drittel der Menschen ist aktuell oder war in der Vergangenheit von einer Depression betroffen. Ein weiteres Drittel kennt Betroffene im Familien- und Freundeskreis. Ein Fünftel der Befragten hat von Prominenten und Influencern über das Krankheitsbild etwas erfahren. Nur ein knappes Drittel der Befragten hatte bislang keinerlei Berührungspunkte mit einer Depression.

Eine Depression kann alle treffen

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, ist in der Generation Z (40 %) etwa gleich hoch wie bei Menschen der Generation Y (38 %), der Generation X (40 %) und sogar höher als bei der Generation der Babyboomer (34 %). 

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Depressionen sind mit zahlreichen Stigmata verbunden

Drei Viertel der befragten Betroffenen der vorliegenden Studie erleben vielerlei Vorurteile. 83 % der Betroffenen empfinden die Stigmata als hinderlich für die Genesung. Gerade im beruflichen Kontext scheint das Thema Depression noch sensibel zu sein. Lediglich 2 % der Betroffenen sprachen mit der eigenen Führungskraft und ebenso viel mit Kolleginnen und Kollegen über ihre Erkrankung. Ein möglicher Grund: 68 % der Betroffenen sagen aus, dass ein offener Umgang mit der Krankheit hinderlich für die Karriere sei. 35 % der Betroffenen wechselten nach einer überwundenen Depression ihren Job.

Manche Stigmata gehören der Vergangenheit an

Ein Ergebnis aus der vorliegenden Studie gibt Hoffnung: Eine Mehrheit der Befragten hätte nichts dagegen, mit einem depressiven Menschen zusammenzuarbeiten. Lediglich 28 % hätten tatsächlich Berührungsängste bei der Arbeit. Weitere 16 % der Befragten wissen gar nicht, wie sie zur Zusammenarbeit mit depressiven Menschen stehen. 

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Mit wem Menschen über ihre Depression sprechen würden

Die wichtigsten Ansprechpersonen bei einer Erkrankung sind für Befragte ärztliches und therapeutisches Fachpersonal mit 56 %. Partnerinnen oder Partner folgen auf zweiter Stelle mit 44 %. Freundinnen und Freunde rangieren auf dem dritten Platz mit 23 %. Mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit Führungskräften würden lediglich jeweils 2 % der Befragten sprechen. 

Depression ist keine Charakterschwäche 

Ein gängiges Vorurteil zur Depression gehört der Vergangenheit an: Lediglich 9 % der Menschen halten die Erkrankung für eine Charakterschwäche. 

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Behandlungsmethoden sind jungen Menschen seltener bekannt

Einer Mehrheit der Befragten sind die zwei wichtigsten Säulen der Behandlung einer Depression bekannt: Psychotherapie (64 %) und Antidepressiva (51 %). Allerdings gibt es in dieser Hinsicht immer noch Aufklärungsbedarf und je jünger die Befragten sind, desto seltener kennen sie diese Behandlungsarten. Nur 20 % der Befragten aus der Generation Z nennen Antidepressiva als wirksame Methode zur Wiedererlangung der mentalen Gesundheit. 32 % der Menschen aus der Generation Z wissen um die Wirkung einer Psychotherapie im Zusammenhang mit einer Depression.

Psyche ist Hauptursache für Berufsunfähigkeit

Die Psyche ist mit 37 % die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit, also dem vorzeitigen oder vorübergehenden Ausscheiden aus dem Berufsleben.² An zweiter Position folgen mit 24 % Erkrankungen des Bewegungsapparates. Unfälle schlagen mit 13 % zu Buche. Krebs ist mit 10 % die vierthäufigste Ursache einer Berufsunfähigkeit. Herz- und Kreislauferkrankungen machen 8 % aus. Innere und sonstige Erkrankungen belegen die letzten Plätze mit jeweils 4 %.

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Betroffene empfinden ihre Arbeitskraftabsicherung als nützlich

Knapp Zwei Drittel der Betroffenen beschreiben ihre Arbeitskraftabsicherung als nützlich für eine berufliche Neuorientierung. 59 % finden sie hilfreich für eine Genesung und 58 % für ein selbstbestimmtes Leben.

Möglichkeit zur Arbeitskraftabsicherung oft unbekannt

33 % der Befragten der vorliegenden Studie wissen gar nicht, dass sie ihre Arbeitskraft mit Versicherungsprodukten überhaupt absichern können. 

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¹Quelle: Swiss Life Deutschland und YouGov Deutschland, Online-Befragung von 2.865 Personen im Juni 2022. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die Statistiken in dieser Pressemeldung auf die Ergebnisse dieser Studie.
²Quelle: Swiss Life Deutschland, Bestand der Swiss Life-Leistungsfälle, Dezember 2019