Sophia Falk spricht über ihren Einsatz innerhalb der Initiative Enactus und gib Einblicke in ihr Projekt „LebDichGruen“.

Veränderung fängt immer bei uns selbst an. Dafür sind Sie das beste Beispiel: Was verbirgt sich hinter der Initiative „LebDichGruen“? 
Die Story von „LebDichGruen“ beginnt in einer öffentlichen Toilette: „Wie viele Papierhandtücher nehmen Sie, wenn Sie sich auf einer öffentlichen Toilette die Hände abtrocknen?“ Wenn wir wirklich ehrlich sind, nutzen wir fast alle mehr, als wir eigentlich benötigen. Im Jahr 2016 landeten in Deutschland 38 Milliarden Papierhandtücher in der Tonne, was den Großteil an Einwegmüll in Deutschland ausmacht. Wir verbrauchen bedeutend mehr Ressourcen, als unsere Erde uns geben kann. Hier liegt der Ursprung unseres Projekts: Wir möchten gemeinsam die globale Ressourcenverschwendung angehen. Hierzu entwickeln wir Aufkleber, die bestimmte Handlungsempfehlungen aufzeigen, die einfach formuliert und visuell dargestellt sind. Als Beispiel dient unser „Think twice take one“ Sticker, der ganz klar empfiehlt, nur so viele Handtücher zu benutzen, wie man auch wirklich braucht. Unser Ziel ist, ressourcenschonendes Verhalten bewusst und leicht zugänglich zu machen. Dass unsere Sticker funktionieren, konnten wir in einer Testphase mit unserem Partner, der Technischen Universität Braunschweig, feststellen: Denn innerhalb eines Jahres konnten zwei Millionen Papierhandtücher eingespart werden. Das entspricht 4 Tonnen CO2, also Emissionen, die entstehen, wenn man mit dem Auto viereinhalb Mal um die Welt fährt.
Die Aufkleber an sich sind leider noch nicht nachhaltig, aber wir sind derzeit auf der Suche nach einer Druckerei, um auch dieses Ziel umsetzen zu können. Darüber hinaus arbeiten wir neben weiteren Stickern momentan intensiv an einer Webseite mit weiterführenden Informationen. Außerdem werden Evaluationen durchgeführt, die die Effektivität unserer Aufkleber gewährleisten sollen. Und mit Stickern ist bei uns natürlich noch nicht Schluss: Weitere Ideen und Möglichkeiten zur Aufklärung über Ressourcenverschwendung sind bereits in der Entwicklungsphase. Ganz getreu unseres Mottos: START SMALL CREATE CHANGE.

Humans of Responsibility: Sophia Falk erklärend und lächelnd
Wir verbrauchen bedeutend mehr Ressourcen, als unsere Erde uns geben kann.

Die Initiative wurde innerhalb der Organisation Enactus gegründet. Was ist Enactus?
Der Name Enactus steht für den unternehmerischen Geist (entrepreneurial), den Gestaltungswillen (action) sowie die Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten (us). Ein Satz, der die Mission der internationalen Non-Profit-Organisation zusammenbringt, lautet: Studierende zu inspirieren, die Welt durch unternehmerisches Handeln nachhaltig zu verbessern. In 37 Ländern engagieren sich mehr als 75.500 Studierende an 1.700 Hochschulen bei Enactus, 550 Unternehmen unterstützen die Organisation. Allein in Deutschland engagieren sich rund 1.700 Studierende aus verschiedensten wissenschaftlichen Studienschwerpunkten an inzwischen 36 Hochschulen. Enactus bietet dabei sowohl nationalen als auch internationalen Austausch rund um Projekte, Start-up-Gründung, Weiterbildung und Berufsentwicklung. Uns verbindet die Grundidee, die Welt im Kleinen durch unternehmerische Projekte zu verbessern. Die Mission von Enactus lautet: NACHHALTIG UNSERE ZUKUNFT GESTALTEN. DURCH TEAMGEIST, INNOVATION UND UNTERNEHMERTUM.

Wie sind Sie auf die Non-Profit-Organisation aufmerksam geworden und welche Aufgaben übernehmen Sie heute? 
Ich bin über meine Kollegin aus dem Kooperations- und Zielgruppenmanagement, die mir die Kooperation zwischen HORBACH und Enactus vorgestellt hat, aufmerksam geworden. Besonders begeistert hat mich zum einen die Grundidee der Initiative – die Welt im Kleinen durch unternehmerische Projekte zu verbessern – und zum anderen, diese Ideen in einem Team zu verwirklichen. So landete ich vor einem Jahr beim Team „LebDichGruen“ von Enactus Braunschweig, mit dem ich mich jeden Sonntag über das Projekt, anstehende Treffen und weiteren Ideen austausche, die wir dann weiterentwickeln und umsetzen. Zu meinen Aufgaben gehören zurzeit das Recherchieren von Hintergrundinformationen zu Ressourcenverschwendung, die im Anschluss auf unserer Website zu finden sind. So finden Interessierte auf dieser Website detaillierte Problembeschreibungen sowie Lösungsansätze zu den Themenfeldern Energie, Hygiene, Konsum, Lebensmittel, Mobilität, Müll und Wasser.

Humans of Responsibility: Sophia Falk sitzend im Gespräch
Veränderung fängt immer bei uns selbst an.

Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil in Ihrem Leben. Seit wann ist das Thema so wichtig für Sie?
Einen genauen Zeitpunkt kann ich nicht festmachen. Nachhaltigkeit ist für mich ein Prozess. Es gibt jedoch eine sehr prägnante Erinnerung, als mir dieser Prozess bewusst wurde: Im Jahr 2015 bin ich aus meinem Freiwilligem Sozialen Jahr in Namibia zurückgekehrt. Die „Wieder-Eingewöhnungszeit“ fiel mir jedoch nicht so leicht wie gedacht, da ich merkte, dass wir bedeutend mehr Ressourcen verbrauchen, als unsere Erde uns geben kann. So fing ich an darüber nachzudenken, in welchen Bereichen meines Alltags Ressourcenverschwendung stattfindet und habe nach Lösungen gesucht. Wichtig war mir, nicht sofort alles verändern zu müssen, sondern Schritt für Schritt immer wieder kleine Veränderungen umzusetzen, um von alldem nicht überfordert zu werden. Denn wenn man einmal anfängt, merkt man, wie viel man eigentlich noch verändern könnte.

Was wäre Ihre Antwort auf die Frage, wie man am besten anfängt, nachhaltiger zu leben?
Es gibt nicht den „einen“ und auch nicht den „richtigen“ Anfang: Bereits die Intention, ein nachhaltigeres Leben führen zu wollen, ist schon ein Anfang. Veränderung fängt immer bei uns selbst an. Als einen möglichen Schritt kann man darüber nachdenken, in welchen Bereichen des Alltags Ressourcenverschwendung besonders sichtbar ist. Das kann bereits beim Einkaufen sein. Hier kann man sich einen Jute-Beutel mitnehmen, um den Kauf einer Tüte zu vermeiden oder man kann auf den Markt oder in einen Lose-Laden gehen, um Plastikverpackungen von Obst und Gemüse einzusparen. Ein anderer Bereich des Alltags wäre die Mobilität: Muss ich mit dem Auto zum Bäcker fahren, der fünf Minuten zu Fuß entfernt ist?
Wichtig ist, nicht gleich alles auf einmal verändern zu wollen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. Meine Erfahrung ist, dass die weiteren Schritte dann wie von selbst kommen. Ein Tipp für nachhaltige Verhaltensänderungen: Wenn-dann-Regeln funktionieren super: Wenn meine (Kunststoff-) Zahnbürste ausgetauscht werden muss, dann kaufe ich mir eine aus nachwachsenden Rohstoffen.

Danke für den Tipp, Frau Falk!

Credit @Martin Bargiel

Ökologische Verantwortung bei Swiss Life Deutschland

Der Fokus unserer Betriebsökologie liegt auf dem Klimaschutz. Wir verfolgen das Ziel, unseren CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu verkleinern. Erfahren Sie hier mehr über unser nachhaltiges Engagement.

Making-Of

Manchmal bringen große Geschichten wichtige Themen voran. Doch oft sind es kleine Dinge, die etwas bewegen. Sicher ist: Veränderung fängt bei sich selbst an. Das haben wir zum Anlass genommen, unter den eigenen Mitarbeitenden Vorbilder für Nachhaltigkeit zu suchen und zu finden. Ergebnis ist die Kampagne #HumansofResponsibility, die 17 besonders nachhaltig engagierte Mitarbeitende porträtiert und ihnen damit eine Bühne bietet. Bekommen Sie hier einen Einblick, wie es hinter den Kulissen ausgesehen hat!

 

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