Reinhard Sedlmaier erzählt was ihn bewegt hat, sein Haus nachhaltig zu bauen und vor welche Herausforderungen ihn das gestellt hat.

Ein nachhaltiges Haus – was bedeutet das eigentlich?
Für uns war es besonders wichtig, dass die Herstellung der Baumaterialien und – nach hoffentlich langer Lebensdauer – beim Rückbau des Hauses so wenig CO2 und Schadstoffe anfallen wie möglich. Die Hauswände bestehen aus 30 cm dickem Holz, ebenso wie die Decken. Für die Dämmung von Dach, Boden und – als zusätzlichem Vollwärmeschutz – aller Außenwände haben wir uns für Holzweichfaser und Zellulose entschieden. Die Holzweich-faser wird aus Holzabfällen hergestellt, für die Zellulose wurden Zeitungen recycelt. Unsere Fassade und die Fenster bestehen aus Lärchenholz. Sämtliche Fußböden – mit Ausnahme der Bäder – sind Massivholzdielen, unsere Innenwände haben wir ausschließlich mit Lehm verputzt.
Das Ergebnis: Unser Haus kann nach seiner Lebensdauer fast nahezu in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Neben den umweltfreundlichen Baustoffen unterbieten wir den Niedrigenergiehaus-Standard um 50 Prozent. Wir haben auch die Wahl unserer Baupartner nicht dem Zufall überlassen. Hier war es uns wichtig, lokale Unternehmen einzubeziehen – um die Region zu stärken und kurze Anfahrtswege sicherzustellen.

Humans of Responsibility: Reinhard Sedlmaier stehend und erklärend
Unser Haus kann nach seiner Lebensdauer fast nahezu in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Wie viel Planung und Aufwand stecken darin – insbesondere im Vergleich zum normalen Hausbau?
Die Auswahl der Baustoffe für den Rohbau, die Dämmung und den Innenausbau hat mehr Zeit in Anspruch genommen als bei einem konventionellen Hausbau. Als wir das Haus vor zwölf Jahren bauten, waren Handwerksbetriebe noch nicht darauf eingestellt, mit ökologischen Materialien zu arbeiten. Das hat Herausforderungen mit sich gebracht. Die Zeit von Elternzeit und Urlaub habe ich genutzt, um selbst anzupacken – eine schöne Abwechslung zum oft doch sehr abstrakten Büroalltag.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihr Haus nachhaltig zu bauen: Spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Leben auch sonst eine große Rolle?
Nachhaltigkeit und Ökologie spielen in meinem Leben seit etwa 30 Jahren eine Rolle. Einen besonderen Fokus lege ich auf meinen Konsum: Ich kaufe Produkte aus der Region und biologischem Anbau, vermeide möglichst Müll sowie Plastik. Ich reise, sofern möglich, regional und nicht mit dem Flugzeug. Seit 1993 ernähre ich mich fleischlos. Ich versuche, Nachhaltigkeit bestmöglich in viele Bereiche meines Lebens zu integrieren.

Humans of Responsibility: Reinhard Sedlmaier stehend im Gespräch
Ich versuche, Nachhaltigkeit bestmöglich in viele Bereiche meines Lebens zu integrieren.

Welche Ratschläge können Sie anderen mit auf den Weg geben, zum Beispiel auf der Suche nach geeigneten Baupartnern?
Im Internet gibt es mittlerweile viele gute Hinweise in Foren oder auch in YouTube-Videos. Das ermöglicht, sich einen guten Überblick zu verschaffen und nicht gleich der ersten „Expertenmeinung“ vertrauen zu müssen. Und vor allem: nicht dogmatisch sein.

Inwiefern führt nachhaltiges Engagement zu mehr Selbstbestimmung in Ihrem Leben?
Nachhaltiges Engagement ist eine selbstbestimmte Entscheidung. In Bezug auf den Hausbau bedeutet das auch, die Schattenseiten zu akzeptieren – in Form von höheren Kosten oder die natürliche, witterungsbedingte Veränderung der Baustoffe.

Credit @Martin Bargiel

Making-Of

Manchmal bringen große Geschichten wichtige Themen voran. Doch oft sind es kleine Dinge, die etwas bewegen. Sicher ist: Veränderung fängt bei sich selbst an. Das haben wir zum Anlass genommen, unter den eigenen Mitarbeitenden Vorbilder für Nachhaltigkeit zu suchen und zu finden. Ergebnis ist die Kampagne #HumansofResponsibility, die 17 besonders nachhaltig engagierte Mitarbeitende porträtiert und ihnen damit eine Bühne bietet. Bekommen Sie hier einen Einblick, wie es hinter den Kulissen ausgesehen hat!

 

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Ökologische Verantwortung bei Swiss Life Deutschland

Der Fokus unserer Betriebsökologie liegt auf dem Klimaschutz. Wir verfolgen das Ziel, unseren CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu verkleinern. Erfahren Sie hier mehr über unser nachhaltiges Engagement.

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